SPD-Kreistagsfraktion besichtigt Wieder-Anschluss der „Alten Aller“: Erste Erfolge des Projekts AllerVielfalt

Gruppe vor der Aller

Bei einem Vor-Ort Termin machte sich die SPD-Kreistagsfraktion ein Bild über erste Meilensteine des mehrjährigen Projekts „AllerVielfalt“, das der Naturschutzbund Deutschland (NABU) gemeinsam mit dem Landkreis Verden und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) in Zusammenarbeit mit Flächeneigentümern und Nutzern umsetzt. Die Kreistagsabgeordneten überzeugten sich davon, dass die Alte Aller schon wieder an den Hauptarm der Aller angeschlossen ist. Sylke Bischoff vom NABU-Projektbüro führte durch die Allerniederung und erklärte anschaulich, dass mit dieser Maßnahme ein erster Schritt hin zu einer naturnäheren Aller umgesetzt worden sein.

Gruppe im Gespräch
Im Gespräch mit Sylke Bischoff (rechts)

„Es ist ein Ziel des Projektes AllerVielfalt, den Wasserhaushalt wieder naturnäher zu gestalten. Dies kann nicht nur für den Artenschutz, sondern für das Wassermanagement der  Landwirtschaft von Vorteil sein,“ so Sylke Bischoff. Die Aller-Expertin ergänzt: „Während Auenwälder früher typisch waren für unsere Region, haben wir heute an der Aller insbesondere im Landkreis Verden große Defizite. Bei Auenwäldern handelt es sich vom Hoch- und Grundwasser beeinflusste Wälder. Durch die Befestigung der Ufer für die Schifffahrt in früheren Jahrzehnten hat sich die Aller um ca. einen Meter in das Gelände eingetieft und trägt so zu einer Entwässerung der Aue bei. Mit dem Projekt AllerVielfalt sollen Auen nun wieder naturnäher gestaltet werden – natürlich nur auf öffentlichen Flächen und freiwillig zur Verfügung gestellten Privatflächen. Das Renaturierungsprojekt „AllerVielfalt“ trägt auch zum Klimaschutz bei, da durch Auwaldpflanzungen, Entwicklung von extensivem und feuchtem Grünland erhebliche Mengen CO2 gebunden werden“, führt Sylke Bischoff aus.

Innerhalb des Projektes sind der NABU und der Landkreis Verden für Maßnahmen vom Gewässerrand bis in die Aue hinein verantwortlich, während sich das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt für Maßnahmen im Gewässer und am Ufer zuständig zeigt. Nicht nur durch die intensive Verzahnung und Absprachen zwischen den Projektteilnehmern können Synergieeffekte verwirklicht werden. Auch der hoheitliche Schutz der Allerniederung auf Grundlage der FFH-Richtlinie der EU fordert vom Landkreis Bemühungen für eine Verbesserung der ökologischen Situation. Zudem ist ebenfalls das WSA durch die Wasserrahmenrichtlinie gesetzlich verpflichtet, Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässer auf ökologischer Ebene durchzuführen. Die Durchführung des Projektes AllerVielfalt hilft dabei, den gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen. „Die Planung der Maßnahmen durch die WSV folgt einem integrativen Ansatz, der von Beginn an auch die verkehrlichen Zielstellungen berücksichtigt. Übergeordnetes Ziel des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“, in dem das AllerVielfalt-Projekt angesiedelt ist, ist die Entwicklung eines Biotopverbunds von nationaler Bedeutung,“ stellt Leonie Wersig vom WSA Weser mit Sitz in Verden heraus.

Die heimische Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Dörte Liebetruth unterstreicht: „Die SPD-Kreistagsfraktion steht weiter hinter diesem Projekt, das 2020 gemeinsam mit großer parteiübergreifender Einigkeit im Kreistag auf den Weg gebracht worden ist. Gerade angesichts des menschengemachten Klimawandels und der damit verbundenen Trockenheit ist das Projekt AllerVielfalt von großer Bedeutung. Durch Naherholungsmöglichkeiten rund um die Aller kann darüber hinaus die Attraktivität unseres Landkreises auch touristisch noch gesteigert werden.“