
Über die aktuelle Frage, wie Erdgasförderung vollständig aus Trinkwasserschutzgebieten herausgehalten werden kann, tauschten sich Dörte Liebetruth und Harald Hesse ausführlich aus. Beide kamen überein, dass das seit Jahren andauernde Verfahren zur künftigen Wasserförderung im Wasserwerk Panzenberg zügig abgeschlossen werden müsse. Denn je schneller noch offene Fragen geklärt werden und die künftige Wasserfördermenge genehmigt sei, desto schneller müssen die entsprechenden Wasserschutzgebietsverordnungen im Einzugsgebiet des Wasserwerkes geändert werden. Hesse und Liebetruth sprachen sich dafür aus, diese Chance dann zu nutzen und ein neues Verbot der Erdgasförderung im Wasserschutzgebiet in die Verordnung aufzunehmen. Für den aktuellen Antrag der DEA auf eine neue Erdgasbohrung kommt eine Änderung der Verordnung über die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes für das Wasserwerk Panzenberg zu spät. Die Landtagsabgeordnete und der Verbandsvorsteher des Trinkwasserverbandes Verden sind angesichts dieser neuen Lage der Auffassung, dass zur Verhinderung der neuen Erdgasbohrung im Wasserschutzgebiet voll auf die von Landrat Peter Bohlmann geforderte Umweltverträglichkeitsprüfung gesetzt werden sollte. Dörte Liebetruth kündigte an, sich auf Landesebene für einen zügigen Abschluss des rechtlichen Verfahrens zur Wasserentnahme in 2018 einzusetzen. Minister Olaf Lies habe bereits zugesagt, Anfang 2018 zu einem Arbeitsbesuch in den Landkreis Verden zu kommen. Dörte Liebetruth berichtete Harald Hesse, dass sie sich auch auf Landesebene für ein generelles Verbot der Erdgasförderung in Wasserschutzgebieten einsetzen werde. Der Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU bilde dafür eine gute Grundlage. Dort heißt es: „Der Schutz des Trinkwassers hat für uns absoluten Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen.“
Zu den Themen des Auftaktgesprächs mit Samtgemeindebürgermeister Harald Hesse gehörte auch die frühkindliche Bildung: Dörte Liebetruth informierte über die Abschaffung der Kindergartengebühren für Drei- bis Sechsjährige, die Rot-Schwarz ab August 2018 zum kommenden Kindergartenjahr plant. Vor allem aber diskutierten die beiden über den aktuellen Mangel an Erzieherinnen und Erziehern. Der rot-schwarze Koalitionsvertrag sieht vor, zusätzliche ErzieherAusbildungsplätze in Vollzeit und Teilzeit zu schaffen. Außerdem soll im Dialog mit allen Beteiligten ein Modell für eine Duale Erzieherausbildung entwickelt werden, die wie andere duale Ausbildungen auch entlohnt wird. Außerdem tauschten sich Liebetruth und Hesse über verkehrspolitische Themen wie die Ortsdurchfahrten Blender und Riede, die Schulwegsicherheit und eine Entbürokratisierung der Breitbandförderung aus.