Fraktion vor Ort: Terrorismus

SPD-Fraktion vor Ort: Mit Prävention und positiver Gegendarstellung den Dschihadismus bekämpfen - Ulrich Mäurer und Thomas Hitschler diskutierten auf Einladung von Christina Jantz-Herrmann in Verden Paris, Brüssel, Berlin, London: Die Angst vor Terroranschlägen ist brandaktuell. Wie aber werden junge Menschen zu Terroristen? Und wie können wir Terroranschläge am effektivsten verhindern?

Die SPD-Bundestagsabgeordnete für Osterholz und Verden, Christina Jantz-Herrmann, hat Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sowie den SPD-Verteidigungsexperten Thomas Hitschler aus der Südpfalz in den Verdener Niedersachsenhof eingeladen, um die Gefahr des Dschihadismus zu diskutieren. Auch das Publikum beteiligte sich mit zahlreichen Beiträgen an der Diskussion.

„In Bremen haben wir eine salafistische Szene. Aber ich möchte auch betonen: Die große Mehrheit unserer muslimischen Mitbürger lebt absolut friedlich in unserer Hansestadt“, führte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) zu Beginn der Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Terrorismusbekämpfung: Hilfloser Aktionismus oder echte Konzepte?“ aus. Gegenmaßnahmen gegen islamistisch motivierten Terror seien eine stärkere Vernetzung der Sicherheitsbehörden und vor allem eine bessere Präventionsarbeit an Schulen. „Eine Garantie, alles zu verhindern, gibt es aber nicht“, erläuterte Innensenator Mäurer.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fraktion vor Ort“ der SPD-Bundestagsfraktion war auch Thomas Hitschler als SPD-Verteidigungsexperte zu Besuch in Verden. „Die effektivste Terrorbekämpfung ist es, Perspektiven für junge Menschen zu schaffen. Gemeinsam mit den zahlreichen positiven Kräften innerhalb des Islam müssen wir es schaffen, eine friedliche Gegendarstellung zum Dschihadismus zu finden“, erklärte der SPD-Bundestagsabgeordnete aus der Südpfalz und ergänzte: „Wir müssen auf Zusammenarbeit setzen, nicht auf Ausgrenzung.“ Einreiseverbote, wie zuletzt von Donald Trump in den USA beschlossen, machten allerdings keinen Sinn.

„Wir sind uns einig, dass es einen umfassenden Ansatz statt einfacher Antworten braucht, um uns vor Terroranschlägen zu schützen. Die elektronische Fußfessel ist eine gute Maßnahme, um Gefährder im Auge zu behalten. Anschläge verhindern wir aber vor allem durch eine bessere Prävention, zum Beispiel durch mehr Schulsozialarbeit. Außerdem brauchen wir mehr Personal für unsere Sicherheitsbehörden. Nicht zuletzt ist es auch die Aufgabe der Zivilgesellschaft, einen friedlichen Gegenentwurf zum kriegerischen Dschihadismus zu entwerfen“, fasste Christina Jantz-Herrmann die Diskussion zusammen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete zog ein positives Fazit der Veranstaltung: „Ich habe mich sehr über die vielen, gehaltvollen Publikumsbeiträge als Reaktion auf die hervorragenden  Expertenimpulse gefreut. Ich lege viel Wert darauf, Anregungen vor Ort aufzunehmen und mit in die Diskussion in Berlin einzubringen.“