Verdener SPD unterstützt mit 2/3 Mehrheit Groko-Verhandlungen

Gelebte Demokratie auch an der Partei-Basis / Erfolge besser verdeutlichen Verden. Gelebte Demokratie in der jüngsten Sitzung des erweiterten Verdener SPD-Ortsvereinsvorstandes: 25 Parteimitglieder waren gekommen, um über eine mögliche Große Koalition und die Ergebnisse des Bundesparteitages in Bonn zu diskutieren. Wie schon auf dem Bundesparteitag gab es auch im Likedeeler ein breites Meinungsspektrum und eine intensive Diskussion. Hinterher ließ Ortsvereins-Vorsitzender Gerd Dyck abstimmen, um ein Meinungsbild der Parteibasis zu haben. Ergebnis: Zwei Drittel sind für die Koalitionsverhandlungen und hoffen darauf, dass die SPD ihre Anliegen im Sinne der Bürger durchsetzen kann. Ein Drittel war dagegen.

Benedikt Pape, der die Bundesparteitags-Debatte aufmerksam am Fernseher verfolgt hatte, hob hervor, dass er beeindruckt war von der teilweise recht emotionalen Debatte und der Art und Weise sich fair mit den Argumenten der Anderen auseinander zu setzen. Er selbst outete sich als Groko-Gegner, da es der SPD auch in den vergangenen Jahren nicht gelungen sei, ihre Erfolge öffentlich den Bürgern zu verdeutlichen. Vielmehr habe die Kanzlerin alles auf ihrem Konto verbucht. „Das muss jetzt anders werden, wir müssen künftig besser deutlich machen, was unsere Anliegen sind und was wir erreicht haben“, meinte Karl-Heinz Narten, der für die Groko-Verhandlungen war. „Denn wir müssen auch Verantwortung übernehmen und haben den Wählerauftrag dazu“, meinte er. Dietmar Teubert sieht in den Groko-Verhandlungen die Chance, etwas für die Menschen zu erreichen, zum Beispiel bei den sachgrundlosen Befristungen oder der Wiedereinführung der von Arbeitnehmern und Arbeitgebern paritätisch bezahlten Krankenversicherung. „Was haben wir denn sonst für eine Alternative?, fragte Hermann Deuter, der auch die Gefahr sah, dass man bei möglichen Neuwahlen den rechten Rand in der Republik stärke.

 

Otto Pemöller sah in der „lebendigen Diskussion in dieser Frage“ die Möglichkeit, mehr Menschen als bisher für politisches Engagement zu mobilisieren. „Wir sollten künftig auch noch intensiver als bisher über die Dinge vor Ort in Verden sprechen.“ Mit Blick auf einen wahrscheinlich demnächst anstehenden Mitgliederentscheid meinte Vorsitzender Dyck in seinem Schlusswort: „Jeder muss letzten Endes in sich selbst gehen und eine Entscheidung treffen.“

Die Themen vor Ort in Verden blieben trotz der aktuellen Groko-Diskussion nicht unerwähnt.

 

Eva-Maria Hibbeler berichtete zum Fortgang der Bauarbeiten bei der Aller-Weser-Klinik und meinte: „Da tut sich viel, die Fördergelder sind gut angelegt und das ist gut für Verden“. Weitere Themen waren die Ärzteversorgung auf dem Lande, die besonders der Landtagsabgeordneten Dörte Liebetruth am Herzen liegt, der ÖPNV, Bildungsfragen sowie die Planungen der Bahn (Amerika-Trasse) und die anstehende Jahreshauptversammlung des Verdener SPD-Ortsvereins im März.