Junger Rat für Jantz-Herrmann tagt zu Mobilität im ländlichen Raum

„Mobilität im ländlichen Raum“ stand im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung des Demokratieprojektes „Junger Rat für Jantz-Herrmann“ in Langwedel. Die SPD-Bundestagsabgeordnete und eine Expertenrunde standen den Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse des Wirtschaftsprofils der Oberschule am Goldbach Rede und Antwort. Das Projekt der Abgeordneten soll Politik für Jugendliche erleb- und nachvollziehbar machen.

Die Expertenrunde mit (vlnr.) Feuerhahn, BGM Brandt, Von Seck und Huckriede bei der Begrüßung im Rathausaal.
Oberschüler stellen ihren „Rat“ vor.

Im Rahmen des Projektes war Jantz-Herrmann bereits mehrmals in der Oberschule am Goldbach in Langwedel zu Gast, um mit den Schülerinnen und Schülern Ideen zum Thema Mobilität im ländlichen Raum zu entwickeln. Nun stand eine große Abschlussdiskussion mit Expertinnen und Experten auf dem Programm. Die Expertenrunde bestand neben dem „Jungen Rat“ aus Bürgermeister Andreas Brandt, dem stellvertretenden Schulleiter der Oberschule am Goldbach und Lehrer der Schulklasse, Derik Eike, sowie der ZVBN-Vertreterin Franka von Seck, dem VBN-Prokuristen Ralf Huckriede und Udo Feuerhahn vom Landkreis Verden.

„Die von den Schülerinnen und Schüler erdachten Lösungsansätze sollen jetzt mit den zuständigen Ansprechpartnern des ÖPNV-Angebotes diskutiert werden“, erklärt Jantz-Herrmann das Ziel der Veranstaltung. „Ich freue mich darüber, dass wir so kompetente und engagierte Fachleute dafür gewinnen konnten, sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler zu stellen. Sie unterstützen die politische Bildung so praxisnah“, freute sich die heimische Abgeordnete.

Die Nachwuchspolitikberaterinnen und -berater hatten es sich zur Aufgabe gemacht, konkrete Probleme rund um die „Mobilität im ländlichen Raum“, wie die Anzahl der Busverbindungen oder die Ticketpreise zu benennen und Problemlösungen zu entwerfen. Ihren „Rat“ präsentierten die Schülerinnen und Schüler dann aufgeteilt entlang der Ortschaften Völkersen/Dahlbrügge, Cluvenhagen, Etelsen und Langwedel. Wieso muss man in Bus und Bahn schon ab 15 den Erwachsenenpreis zahlen? Warum kann man nach Posthausen ins große Einkaufs­zentrum nur über Eckverbindungen über Verden oder Achim fahren? Warum haben einige Straßen Schlaglöcher und werden nicht ausgebessert? Warum werden manche Nebenstraßen im Winter nicht geräumt? Warum kann man am Radweg zwi­schen Daverden und Cluven­hagen nicht die Straßenlampen länger als bis 1 Uhr brennen lassen? Die Oberschülerinnen und Oberschüler warfen viele Fragen auf und vertraten in der anschließenden Diskussionsrunde mit den Fachleuten engagiert aber auch sachlich ihre Meinung.

Der Bürgermeister Andreas Brandt stellte sich den Fragen und konnte vieles erläutern, etwa warum aus finanziellen Gründen eine längere Beleuchtung des Radweges bisher gescheitert sei. Er versprach, das Thema noch einmal an den Ortsrat weiterzugeben. Der Bauhof der Ge­meinde räumt insbesondere die Strecken dort, wo der Schulbus verkehrt. Brandt verwies aber auch auf die Räumungspflicht der Anlieger. An der generellen Verbesserung der Buswarte­häuschen sei man auf Antrag der WGL dran, so Brandt. Geld im Haushalt der Gemeinde sei dafür vorhanden.

Ralf Huckriede vom VBN erklärte, dass sich dieser vor etli­chen Jahren der bundesweit geltenden Regelung ange­schlossen habe, dass ab dem Alter 15 der vol­le Preis zu zahlen ist. „Früher war ab 12 der volle Preis zu zahlen“, so Huckriede. Aber er gab den jungen Leuten, die oft mit Bus und Bahn fahren den Tipp, sich das VBN-Ju­gendfreizeitticket zu kaufen, mit dem man dann ab 14 Uhr und am Wochenende deutlich günstiger fahren kann.

Franka von Seck erläuterte den Schülerinnen und Schülern die Linienführung: „Einen anderen Weg als die Übereckverbindung via Achim und Verden nach Posthausen wird es leider in absehbarer Zeit nicht geben. Aber wir stellen nächstes Jahr mehr Verbindungen über Achim nach Posthausen zur Verfügung.“ Zudem werde der Busbahn­hof Verden im nächsten Jahr umgebaut und übersichtlicher gestaltet.

Christina Jantz-Herrmann lobte Ihren „Jungen Rat“: „Ihr habt euch engagiert eingebracht und auch nachgehakt, wenn euch die Erklärungen nicht gereicht haben. Ich hoffe, ich konnte Euch damit einen besseren Einblick geben konnte, wie komplex politische Probleme und ihr Lösung oft sind. Oft gilt es dicke Bretter zu bohren, bevor es zu Veränderungen kommt – aber ihr habt die Verantwortlichen für eure Anliegen sensibilisiert und erste Lösungen zeichnen sich ab.“

Hintergrundinfo Expertenrunde:

Franka von Seck ist als Dipl.-Ing. Ökonomin in der Mobilitätsberatung und Potenzialanalyse tätig. Sie ist die Ansprechpartnerin für den Landkreis Verden beim Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/ Niedersachsen (ZVBN: der Zusammenschluss von Städten und Gemeinden im VBN-Gebiet). Ralf Huckriede ist Prokurist und Tarif-Bereichsleiter beim Verkehrsverbundes Bremen/ Niedersachsen (VBN: der Zusammenschluss der kleinen und großen Verkehrsbetriebe). Udo Feuerhahn vom Landkreis Verden ist im Fachdienst Schule unter anderem für die Fahrpläne der Schulbusse zuständig.