Betriebe müssen Ausbildung attraktiver machen

Mit der heute vorgestellten Ausbildungsumfrage des DIHK hat sich Dietmar Teubert, Kreisvorsitzender der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) und SPD-Ratsherr in der Kreisstadt Verden, kritisch auseinandergesetzt.

Teubert dazu in einer Pressemitteilung der SPD-Arbeitnehmerorganisation: "Der bundesweite Azubi-Mangel ist eine Fata Morgana. Den 41.000 offenen Ausbildungsplätzen stehen zurzeit mehr als 80.000 Jugendliche gegenüber, die noch einen Ausbildungsplatz suchen. Zudem befinden sich 270.000 junge Menschen in den Warteschleifen zwischen Schule und Ausbildung. Die Spitzenverbände der Wirtschaft haben statt der in der Allianz für Aus- und Weiterbildung bisher versprochenen 20.000 zusätzlichen Ausbildungsplätze nur 7.300 gemeldet. Da ist noch Luft nach oben."
 
Teubert, auch DGB-Kreisvorsitzender weiter: Die 41.000 offenen Plätze verteilen sich nicht mit der Gießkanne auf alle Berufe, sondern konzentrieren sich seit Jahren vor allem auf die Hotel- und Gastronomiebranche sowie auf das Lebensmittelhandwerk – und damit genau auf die Problembranchen in Sachen Ausbildungsqualität. Das zeigen sämtliche Umfragen unter jungen Azubis, wie sie Jahr für Jahr der Ausbildungsreport der DGB-Jugend erstellt.

Die jungen Menschen beklagen eine schlechte fachliche Ausbildung, einen rüden Umgangston und Verstöße gegen den Jugendarbeitsschutz. Es ist kein Wunder, wenn die Jugendlichen einen großen Bogen um diese Betriebe machen. Wer junge Menschen für eine Ausbildung in einem Betrieb gewinnen will, muss ihnen eine gute Ausbildung und vernünftige Entwicklungsperspektiven bieten, appelliert der AfA-Kreisvorsitzende.
 
Er weist daraufhin, dass in der Allianz für Aus- und Weiterbildung haben  Branchendialoge für die Ausbildungsberufe vereinbart worden sind, bei denen es den Betrieben nicht gelingt, Ausbildungsplätze anzubieten. Hier müssen jetzt Gewerkschaften gemeinsam mit den Arbeitgebern zu konkreten, handfesten Vereinbarungen für eine bessere Ausbildungsqualität  kommen. Nur so lässt sich die Ausbildung auch in diesen Betrieben attraktiver machen. Wir brauchen zudem dringend eine umfassende Verbesserung des Berufsbildungsgesetzes, um die Ausbildungsqualität zu steigern, erklärt der AfA-Kreisvorsitzende abschließend."