Jantz-Herrmann besucht Milchviehbetrieb – Milchpreis auf der Agenda der SPD-Bundestagsabgeordneten, im Wahlkreis wie auch in Berlin

Wieder einmal stand kürzlich ein Hofbesuch im Kalender der hiesigen Bundestagsabgeordneten Christina Jantz-Herrmann. Angesichts der seit Monaten negativen Milchpreisentwicklung ein wichtiger Termin für die SPD-Abgeordnete, die Mitglied im Landwirtschaftsausschuss des Bundestages ist. „Ich spreche lieber mit den betroffenen Bauern bei uns vor Ort als nur mit Verbandsvertretern in Berlin. Die Aussagen decken sich nämlich nicht immer“, erklärte Jantz-Herrmann.

Wolfgang Behling, Christian Holsten, Christina Jantz-Herrmann, André Mahnken, Wilfried Bartels (v.l.n.r.).

Sie traf die Betreiber der Milchhof Otterstedt KG, Christian Holsten und Wilfried Bartels sowie die Mitglieder des Landvolk-Vorstands, Wolfgang Behling und André Mahnken zum Rundgang durch Boxenlaufstall, Melkhaus und Kälberaufzucht.

Übereinstimmend sprachen sich die lokalen Landwirte gegen eine Rückkehr zur Milchquote aus. Sie forderten allerdings faire Marktbedingungen. „Wir dürfen Lebensmittel nicht verramschen“ plädierte Bartels in Richtung Lebensmittelhandel und Verbraucher. „Ein Patentrezept haben wir alle nicht“ ergänzte Wolfgang Behling. Jantz-Herrmann bezeichnete das Ergebnis von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt in Berlin veranstalteten Milchgipfels als „eher dürftig“. Das Problem der Überproduktion werde so nicht gelöst.

Auch im Bundestag wurde am Donnerstag über die Milchkrise beraten. Christina Jantz-Herrmann: „Strukturelle Veränderungen in unserem nationalen Milchsektor sind ebenso notwendig wie Maßnahmen auf europäischer Ebene. Faire Verträge für die Landwirte, unter anderem durch eine Abschaffung der Andienungspflicht, wären ein Anfang.“

Neben dem Milchpreis war natürlich die Tierhaltung im Milchbetrieb ein wichtiges Thema für die Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion. Sie erkundigte sich bei den Praktikern unter anderem nach deren Erfahrungen mit sogenannten „hornlos“ gezüchteten Tieren. Jantz-Herrmanns Fazit: „Die Tiere werden hier nicht auf der Weide gehalten, haben aber durch den offenen Boxenlaufstall den ganzen Tag frische Luft und viel Platz. Wir sehen hier, was im Moment in der konventionellen Landwirtschaft in Sachen Tierwohl geleistet wird“.

Der Milchhof Otterstedt KG ist übrigens auch beim „Tag des offenen Hofes“ dabei, der dieses Jahr am Sonntag, den 12. Juni 2016, stattfindet. Alle teilnehmenden Höfe finden Sie hier: http://www.tag-des-offenen-hofes-niedersachsen.de/