Fukushima darf sich nicht wiederholen

Zum fünten Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima erinnert der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Verdener Kreistag, Heiko Oetjen, an die Notwendigkeit einer gelingenden Energiewende und warnt vor den Folgen von Reaktorunfällen auch bei uns. Der jüngsten schweren Störfälle in Frankreich und Belgien, beide in Grenznähe zu Deutschland, sollten zu denken geben.

"Fukushima hat uns auf erschütternde Weise vor Augen geführt, dass der Betrieb von kerntechnischen Anlagen immer mit einem Restrisiko verbunden bleibt. Trotz aller Vorsorge können nach dem derzeitigen Stand von Wissenschaft und Technik Unglücke nicht ausgeschlossen werden".

Heiko Oetjen macht im Pressedienst der Kreis-SPD auch darauf aufmerksam, dass mit dem weiteren Betrieb von Atomkraftwerken auch eine zunehmende Menge hochradioaktiven Mülls in Kauf genommen wird, für die es bis heute kein geeignetes Endlager gibt. International sei es längst unbestritten, dass der hochradioaktive Atommüll für mindestens eine Million Jahre sicher verwahrt werden muss. "Trotzdem wollen sich zahlreiche Länder nicht von der nur vermeintlich "billigen und sicheren" Atomenergie trennen. Andere, sogar Japan, denken konkret über einen erneuten Einstieg nach", betont Oetjen mit Kopfschütteln.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende mit einem Blick auf Deutschland: "Nach wie vor steht ein Großteil der Bevölkerung zum Ausstieg aus der Atomenergie und zur Energiewende. Auch ich bin überzeugt, dass wir diesen Weg konsequent weiter beschreiten müssen. Die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion sind sich bewusst, dass es sich dabei um eine Herkulesaufgabe, ein Jahrhundertprojekt handelt. Wir müssen bei der Energiewendediskussion immer wieder auch an die Folgen und die tatsächlichen Kosten der Atomenergie erinnern, die nicht nur im Falle eines GAUs unvorstellbar hoch und überhaupt nicht zu beziffern sind".

Auch die aktuelle teure und schwierige Suche nach Standorten für ein Endlager in ganz Deutschland, leider auch in Niedersachsen, für die bereits unvorstellbar große Menge an hochradioaktiben Abfällen verdeutlicht, so Heiko Oetjen, welcher Irrweg hier beschritten wurde, den viele Nationen nach wie vor gehen.

Oetjen hält dies für unverantwortlich. "Ich bin mir sicher, dass ein Endlagerstandort, wo immer er sich auch befinden sollte, wie im Falle Gorleben von der Bevölkerung nicht akzeptiert wird. Jetzt sind auch die Energieunternehmen gefragt, die über Jahrzehnte am Atomstrom Milliarden verdient haben. Sie dürfen sich nicht ihrer Verantwortung entziehen und müssen die Kosten des Atomausstiegs mittragen", verdeutlicht der SPD-Fraktionsvorsitzende die Position der SPD-Kreistagsfraktion.