Ausdauer in der Weiterbildung belohnen

Gerard-Otto Dyck, Verdener SPD-Kreistagsabgeordneter und Bildungsexperte, findet es sehr sinnvoll, dass Arbeitnehmer die keinen Berufsabschluss haben, künftig eine finanzielle Unterstützung erhalten sollen, wenn sie ihre Grundkompetenzen im Rechnen, Lesen und Schreiben auffrischen. Voraussetzung müsse dafür die Orientierung auf eine spätere Weiterbildung mit Abschluss sein.

Deshalb ist es sinnvoll, auch Spätstartern, die eine Ausbildung anfangen, nachdem sie bereits ungelernt berufstätig waren, künftig finanziell zu fördern. "Bisher haben wir in Deutschland die Tradition, besonders gute Schüler und Studenten mit Stipendien zu unterstützen. Aber wer sagt denn, dass die Anstrengungen eines Analphabeten, der unter größten Mühen Lesen und Schreiben lernt, nicht mindestens genauso groß sind?" fragt Gerard-Otto Dyck.

Unbestritten sei jedenfalls, das solche Bemühungen wie auch das Nachholen eines Schulabschlusses oder einer Ausbildung auch aus gesamtgesellschaftlicher und wirtschaftspolitischer Sicht sinnvoll seien. Schließlich sind Qualifikation und Weiterbildung der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit, meint der SPD-Bildungsexperte.

Unter der Devise "Weiterbildung muss sich lohnen" hatten sich Sozialdemokraten und Gewerkschaften seit Jahren dafür eingesetzt, auch für die sogenannten Spätstarter Förderregelungen zu schaffen. Jetzt stehe man endlich vor dem Durchbruch, freut sich SPD-Kreistagsabgeordneter Dyck, denn dafür hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) jetzt entsprechende Pläne in Form einer Weiterbildungsprämie vorgelegt.

Vom Erfolg dieser Weiterbildungsprämie ist Verdens SPD-Chef fest überzeugt. "Bisher liegt die Abbrecherquote bei Spätstartern, die schon als Ungelernte gearbeitet haben und dann eine Ausbildung begonnen haben, mit fast einem Viertel sehr hoch. Das liegt vor allem daran, dass hiermit zunächst ein finanzieller Rückschritt verbunden ist. Bei den Älteren, die eine von der Arbeitsagentur geförderte Weiterbildung machen, sind es immer noch 15 Prozent. Dem soll mit der neuen Förderung entgegengewirkt werden, erläutert der SPD-Bildungsexperte.

Nach den Plänen von Ministerin Nahles soll  Durchhalten belohnt werden. Für das Bestehen der Zwischen-prüfung soll es 1 000 geben. Für eine erfolgreiche Abschlussprüfung sogar 1 500 Euro. Dabei soll die neue Regelung zunächst für Maßnahmen gelten, die bis Ende 2020 begonnen werden.

Von einer weiteren geplanten Neuregelung verspricht sich SPD-Kreistagsabgeordneter  Dyck ebenfalls einen positiven Effekt für den Bereich der beruflichen Qualifikation. "Bundesarbeitsministerin Nahles will nämlich, dass Auszubildende ergänzend Arbeitslosengeld II erhalten können, wenn die Ausbildungsvergütung nicht zum Leben reicht. Das ist ein weiterer wichtiger Baustein für mehr Ausbildung und auch auf lange Sicht eine sehr sinnvolle Zukunftsinvestition in die Köpfe", betont der Kreispolitiker.