
Bei der „Initiative Tierwohl“ handelt es sich um einen Zusammenschluss von Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel, der das Ziel verfolgt, das Tierwohl in der Schweine- und Geflügelhaltung zu steigern. Die daran beteiligten Einzelhandelsunternehmen zahlen pro verkauftem Kilo Schweine- oder Geflügelfleisch 4 Cent in einen Fördertopf. An der Initiative beteiligt sind sämtliche große Einzelhandelsketten, wie Aldi, Rewe, Netto, Real, Edeka usw. Dieses Geld kommt Landwirten zugute, die sich freiwillig verpflichtet haben, bei der Tierhaltung Kriterien zu erfüllen, die über den gesetzlichen Mindeststandards liegen.
Die Landwirtschaft zeigt großes Interesse an einer Beteiligung – die Wartelisten der „Initiative Tierwohl“ sind lang. Bereits im November war die SPD-Abgeordnete im Grünen Zentrum des Landvolks in Verden mit Vertretern der Bauernschaft, betroffenen Landwirten und dem Geschäftsführer der „Initiative Tierwohl“, Dr. Alexander Hinrichs, zusammengetroffen, um die Situation der Initiative Tierwohl zu diskutieren.
„Es ist bedauerlich, dass sich der Lebensmitteleinzelhandel der großen Nachfrage von Seiten der Landwirtschaft nicht stellt und stattdessen unbeirrt an den ursprünglichen Planungen festhält. Auch in unserer Region, insbesondere im Landkreis Verden, kommen aktuell viele Betriebe nicht zum Zug“, so die Abgeordnete für Osterholz und Verden. „Mir war es deshalb wichtig, an die Lebensmitteleinzelhändler zu appellieren. In Anbetracht der Nachfrage aus der Landwirtschaft sollten diese mitziehen und eine Erhöhung des Tierwohl-Entgelts nicht ausschließen“, führt die Abgeordnete aus.
Eine bessere finanzielle Ausstattung der Initiative würde auch dazu führen, dass sich der Anteil von nach Standards der „Initiative Tierwohl“ produzierten Fleisches anheben würde und die Lebensmitteleinzelhändler nicht mehr nur alibihaft „Tierwohl-Fleisch“ in äußerst geringen Mengen in ihrem Angebot hätten. Der produktive Ansatz der Brancheninitiative sollte mittelfristig durch Verbindung mit einem Tierschutzlabel und einer kontinuierlichen Anhebung der Tierwohl-Kriterien noch gesteigert werden, so Christina Jantz.