Arbeitsmarktpolitik besser vernetzen und Finanzen aufstocken

Dietmar Teubert, Kreisvorsitzender der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) und der Gewerkschaft ver.di im Kreis Verden-Rotenburg, kommentierte am Dienstag in Verden die aktuellen Arbeitsmarktzahlen:

"Der Arbeitsmarkt bleibt aufnahmefähig. Diese Chance sollte jetzt für die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen und Flüchtlingen genutzt werden. Dies sind die eigentlichen Problemfelder in unserer Region. Dazu  müssen insbesondere die Integrationskurse des BAMF besser mit den arbeitsmarktpolitischen Hilfen der Arbeitsagenturen und Jobcenter abgestimmt werden. Darüber hinaus muss der Bund die Fördermittel im Hartz-IV-System für Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge dringend aufstocken. Diese Mittel müssen auch bei den Betroffenen ankommen", betonte der AfA-Kreisvorsitzende angesichts steigender Bürokratiekosten.
 
Dietmar Teubert weiter: "Aber auch die Arbeitgeber sind aufgerufen, beiden Personengruppen bessere Chancen bei der beruflichen Eingliederung zu eröffnen. Selbst nach Jahren wirtschaftlicher Erholung gibt es immer noch mehr als 600.000 Arbeitslose mit Migrationserfahrung, von denen immerhin 45 Prozent eine betriebliche oder akademische Ausbildung haben. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit hält sich auf einem Niveau von gut einer Million und bewegt sich kaum von der Stelle. 
 
Es sollte gemeinsames Ziel von Wirtschaft und Politik sein, dass Flüchtlinge nicht am Ende in Helferjobs ohne Ausbildung hängenbleiben. Bereits heute sind 35 Prozent der Beschäftigten im Niedriglohnsektor ausländischer Herkunft, das sind deutlich mehr als inländische Arbeitskräfte. Gerade im Niedriglohnsektor ist aber bereits jetzt die Konkurrenz um Arbeit am größten. Auch deshalb muss jetzt dringend in Spracherwerb und  in Aus- und Weiterbildung investiert werden – das ist eine gute Investition in die Zukunft, die allen hilft," erklärte der SPD-Arbeitsmarktexperte abschließend.