

Die daran beteiligten Einzelhändler zahlen pro verkauftem Kilo Schweine- oder Geflügelfleisch 4 Cent in einen Fördertopf. Dieses Geld kommt Landwirten zugute, die sich freiwillig verpflichtet haben, bei der Tierhaltung Kriterien zu erfüllen, die über den gesetzlichen Mindeststandards liegen. Schnell war jedoch deutlich geworden, dass wesentlich mehr Landwirte Teil der Initiative sein wollen, als Fördergelder zusammenkommen werden. Im Landkreis Verden beispielsweise wird die Hälfte der Landwirte, die für die Initiative in Vorleistung gegangen ist, nicht berücksichtigt. Christina Jantz: „Das enorme Interesse der Landwirtinnen und Landwirte an einer Teilnahme zeigt das große Interesse der Landwirtschaft an artgerechterer Tierhaltung. Darüber freue ich mich sehr.“
„Dass die ‚Initiative Tierwohl‘ das Engagement der Landwirte unterschätzt hat und nun Bauern, die zum Großteil schon in ihre Ställe investiert haben, das Nachsehen haben, sollte die Initiative dazu anhalten, mit Hochdruck an Lösungen zu arbeiten“, betont Christina Jantz.
Der SPD-Abgeordneten war es wichtig, alle Beteiligten im Grünen Zentrum des Landvolks an einen Tisch zu bringen: sowohl akzeptierte als auch bisher nicht berücksichtigte Landwirte, die landwirtschaftlichen Berater, die Geschäftsführung der „Initiative Tierwohl“ und das Landvolk. „So konnten Missverständnisse und Differenzen direkt ausgeräumt und keine falschen Behauptungen aufgestellt werden. Es wurde sehr deutlich, dass die Landwirte ihren Beitrag leisten wollen“, betont Jantz.
Dr. Alexander Hinrichs als Geschäftsführer der Initiative sah sich – vor allem in Bezug auf Kommunikation und Verfahren – der Kritik der Teilnehmer ausgesetzt. Christina Jantz fand allerdings auch anerkennende Worte: „Herr Dr. Hinrichs konnte die Bemühungen der Initiative Tierwohl glaubhaft vermitteln. Ebenso positiv ist, dass die ‚Initiative Tierwohl‘ an der Verlässlichkeit und Transparenz in Sachen Kriterien, Vorgaben und Finanzplanung arbeitet. Das ist unterstützenswert.“ Dem schloss sich auch Christian Intemann, 2. Vorsitzender des Landvolks Verden/Rotenburg, an: Er wünsche sich von der Politik Rückendeckung für die Initiative Tierwohl, weil positive Anreize grundsätzlich gesetzlichen Bestimmungen vorzuziehen seien. Die Initiative müsse allerdings auch liefern.
Perspektivisch zog Christina Jantz ein eher ernüchterndes Fazit: „Ich fürchte, dass die Landwirte, die sich der Initiative Tierwohl anschließen möchten, einen langen Atem brauchen. Zwar werden Gespräche mit weiteren Einzelhandelsunternehmen, also Geldgebern, geführt, aber ein schneller Anstieg der Finanzkraft der Initiative ist nicht zu erwarten“.