
Der Eingang zur Sonderausstellung wird von einem historischen Holzschild gerahmt und deutet die lange Tradition dieses besonderen Museums an. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Christine Rüppell berichtet, dass es in der Landwirtschaft um die Jahrhundertwende aufgrund des fortschreitenden Einsatzes des Treckers zu einem drastischen Rückgang des bis dato weitverbreiteten Arbeitstieres Pferd kam. „In der Bevölkerung ist damals eine große Angst entstanden, dass das Pferd aussterben könnte. Es gab sogar den Aufruf ‚Das Pferd muss bleiben‘“, erklärt Rüppell. Vor diesem Hintergrund wurde das Deutsche Pferdemuseum, dessen Anfänge in die 1920er Jahre zurückreichen, in den 1960er aus dem Verdener Heimatbund ausgegliedert und als Verein verselbständigt. Im Jahr 2000 bezog das Museum die Räumlichkeiten der ehemaligen Kavalleriekaserne am Holzmarkt in Verden.
Heute zählt der Museumsverein rund 350 Mitglieder und das Pferdemuseum finanziert sich überwiegend durch den Landkreis und die Stadt Verden. „Die Finanzierung der Einrichtung stellt immer eine gewisse Herausforderung dar“, erläutert Ina Maieli, Leiterin Verwaltung, Finanzen und Personal und lobt die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Stadt Verden.
„Das Angebot des Deutschen Pferdemuseums umfasst neben der Dauerausstellung zwei bis drei Sonderausstellungen pro Jahr“, berichtet die Bundestagsabgeordnete für Verden und Osterholz, die selber gerne reitet und sich auch privat für die Tradition der Pferdezucht interessiert. Zudem bietet der museumspädagogische Bereich für Groß und Klein ein kreatives Angebot. Das Angebot richtet sich nicht nur an Schulklassen. Auch Ferienprogramme oder spezielle Seminare zu ausgewählten Themen werden angeboten.
Der Vorstandsvorsitzende Rainer Kiel freute sich über den Besuch: „Wir sind immer dankbar, wenn unsere Arbeit und die regionale Bedeutung des Pferdemuseums für die Reiterstadt Verden Anerkennung finden.“
„Es ist mir wichtig, die Kontakte zu heimischen Traditionsstätten zu pflegen, um zu erfahren, was gut läuft und wo die Politik helfen kann“, sagt Christina Jantz. „Besonders beeindruckt hat mich die Vielfalt des Angebots. Digitale Medien sowie ein Reitsimulator bereichern die Ausstellung zusätzlich“, fasst Christina Jantz ihre Eindrücke zusammen.
Die nächste Veranstaltung aus dem Vortragsprogramm des Museums ist die Lesung und Podiumsdiskussion am 03.11.2015, um 19:30 Uhr mit dem Thema: „Reiner Klimke – sein Leben, seine Pferde und seine reiterlichen Erfolge“. Dr. Reiner Klimke zählt zu den erfolgreichsten und bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Sportgeschichte.
Infos zum Deutschen Pferdemuseum unter: http://www.pferdemuseum.org