Langzeitarbeitslosigkeit ist das größte Problem

Der Verdener SPD-Kreistagsabgeordnete und Kreis-Sozialausschussvorsitzende Heinz Möller sieht trotz anhaltend guter Konjunktur zwei große Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region: Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit sowie die schwindende Tarifbindung der Unternehmen.

"Auch wenn die Arbeitslosenzahlen für den Landkreis Verden nach wie vor bemerkenswert gut sind, ist die Entwicklung bei den Langzeitarbeitslosen immer noch unbefriedigend", stellt Möller fest. Deshalb ist es gut und sinnvoll, dass Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) jetzt ein Konzept zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit vorgelegt hat.
 
Um dieses Konzept erfolgreich umzusetzen, so SPD-Sozialpolitiker Möller, braucht das Bundes-
arbeitsministerium jedoch die Unterstützung des Landes und seiner Kommunen. Beispielsweise indem das Land Niedersachsen und die Wirtschaftsförderer der Landkreise und der Städte und Gemeinden durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit bei den Unternehmen für die Einstellung von Langzeitarbeitslosen werben.
 
Außerdem habe die Bundes-SPD im Schulterschluss mit den Gewerkschaften gemeinsam mit der Einführung des Mindestlohns gesetzliche Regelungen zur Stärkung der Tarifbindung durchgesetzt, erläutert Heinz Möller weiter. "Statt immer wieder Stimmung gegen den Mindestlohn zu machen, sollten die Unionsparteien lieber diesen Teil des Gesetzes in Angriff nehmen, damit der Rahmen der Tarifbindung voll ausgeschöpft wird".
 
Leider gehe die Tarifbindung als wichtige Säule unseres Sozialsystems dramatisch zurück, denn nur noch 58 Prozent der Beschäftigten arbeiten in einem tarifgebundenen Betrieb, in den 90er Jahren waren es immerhin noch 74 Prozent, bedauert Gewerkschafter und Sozialdemokrat Möller.
 
SPD-Kreispolitiker Möller weist ferner darauf hin, dass durch den Mindestlohn zwar die Minijobs zurückge-gangen sind, aber, und das ist höchst erfreulich, zum Teil in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt worden sind.
 
"Die Kritik am Mindestlohn als Jobkiller aufgrund unüberwindbarer Bürokratie ist also nachweislich an den Haaren herbeigezogen. Das hat zuletzt auch der Wirtschaftsweise Peter Bofinger bestätigt. Diese Kritik kommt außerdem aus Branchen, die sich immer als Hüter prekärer Beschäftigungsverhältnisse mit Hungerlöhnen gesehen haben", betont Heinz Möller abschließend.