
Für die SPD-Ratsfrau ist klar, dass Kita-Erzieherinnen und Erzieher mehr Wertschätzung ihrer Arbeit brauchen. Dies müsse sich auch im Geldbeutel bemerkbar machen. Daher ist es an der Zeit, dass die Arbeitgeber nach einigen Tagen Streik jetzt ein angemessenes Angebot unterbreiten. In diesem Konflikt erklärt sich die SPD-Arbeitnehmerorganisation mit den Streikenden grundsätzlich solidarisch und weist auch auf die Fürsorgepflicht der kommunalen Arbeitgeber gegenüber dem Kita-Personal und die Pflicht der Arbeitgeberseite zur Sicherung der Daseinsvorsorge bei der Kita-Betreuung hin.
Gleichzeitig wirbt SPD-Kommunalpolitikerin Hanschmann um Verständnis für den Kita-Streik. "Die Anforderungen im Kita-Bereich sind in den letzten Jahren enorm gewachsen. Eine finanzielle Aufwertung des Erzieherberufs ist daher mehr als verständlich. Die Arbeit in den Kindertagesstätten lässt sich schließlich nicht auf Betreuung und Erziehung reduzieren. Vielmehr nehmen die Kita-Erzieherinnen und Erzieher mittlerweile eine zentrale Rolle bei der Vermittlung frühkindlicher Bildung und Förderung ein und sorgen so für einen guten Einstieg in die Bildungsbiografien unserer Kinder.
Sie arbeiten an der Inklusion im Bildungsbereich mit, kümmern sich um Kinder aus prekären Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund und engagieren sich bei der Sprech- und Sprachbildung. Das alles zeigt, wie umfangreich sich die Arbeit unserer Erzieherinen und Erzieher gestaltet und welche Bedeutung ihr für die Zukunft unserer Kinder zukommt", erläuterte Expertin Karin Hanschmann vor der AfA.
Gerade in Niedersachsen steht der Kita-Bereich bei der Umsetzung der Bildungspläne auch künftig vor großen Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung. "Hier engagieren sich die Kita-Erzieherinnen und Erzieher in ganz besonderem Maße. Gleichzeitig wachsen mit der Umsetzung der Bildungspläne die Anforderungen an ihre berufliche Qualifikation kontinuierlich. Das sollte durch ein angemessenes Tarifangebot der kommunalen Arbeitgeberverbände mehr gesellschaftliche Wertschätzung erfahren.
Die SPD-Arbeitnehmerorganisation fordert daher die kommunalen Arbeitgeberverbände auf, endlich ein konkretes und akzeptables Tarifangebot auf den Tisch zu legen. AfA-Mütter verdeutlichten dabei, dass ein Streik für alle Eltern auch nicht zu unterschätzende Schwierigkeiten mit sich bringt. Deswegen wäre es gut, möglichst schnell zu einem für beide Verhandlungsseiten angemessenen Tarifabschluss zu kommen.