Erdgasförderung beschäftigt Schüler in Langwedel

"Ein tolles Projekt, das ich gerne unterstütze!", findet Christina Jantz, SPD-Bundestagsabgeordnete für Osterholz und Verden. Die Schülerinnen und Schüler in der 10.Klasse des Profils Wirtschaft an der Langwedeler Oberschule am Goldbach beschäftigen sich seit Wochen intensiv mit dem Thema Chancen und Risiken der Erdgasförderung im Allgemeinen und im Kreis Verden im Besonderen. Am Ende soll eine Ausstellung oder ein Film aus dem Projekt entstehen.

Christina Jantz mit der Klasse 10 des Profils Wirtschaft vor der Oberschule am Goldbach in Langwedel

Mit einem selbst erarbeiteten Fragenkatalog konfrontieren die Schüler ihre Gesprächspartner, u.a. Bürgerinitiativen, Bürgermeister, Bundestagsabgeordnete und die RWE Dea, um das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Nun hat sich auch Christina Jantz, SPD-Bundestagsabgeordnete, den Fragen der Schüler gestellt. Sie zeigt sich begeistert von der Selbstständigkeit und Souveränität der Schülergruppe: "Ich finde es klasse, wie sich die Schüler mit dem Thema  auseinandergesetzt haben. Die Erdgasförderung ist besonders in Langwedel ein wichtiges Thema, weil hier bereits vielfältige Probleme aufgrund der Erdgasförderung aufgetreten sind. Umso wichtiger finde ich deshalb die Diskussion darüber – fachlich aber auch politisch." Und was ist nun die Meinung der Abgeordneten zum Thema? "Das was wir als Fracking aus den Medien kennen, ist meist durch die schlimmen Umweltauswirkungen, von denen aus den USA berichtet wird, geprägt. Das wollen wir auf keinen Fall! Wir wollen solche intensiven Formen des Fracking für Deutschland verbieten. Darüber hinaus gibt es noch eine Variante in konventionellen Lagerstätten. Diese Form des Fracking in konventionellen Lagerstätten sollen mit strengsten Regelungen belegt werden. Also: Fracking in unkonventionellen Lagerstätten über 3000 Meter verbieten – in konventionellen Lagerstätten nur unter sehr strengen Auflagen und mit Überwachung." Auf die Frage nach den Risiken der Technologie antwortet Christina Jantz: "Würden wir so weiter machen wir bisher, sehe ich hohe Umweltrisiken. Bei uns in der Region sehen und spüren wir die Folgen des Fracking oder besser allgemein der Erdgasförderung. Denn die Probleme gehen nicht nur vom Fracking aus, sondern auch von den anderen Nebenwirkungen der Erdgasförderung. Stichworte sind Umweltverschmutzungen durch Lagerstättenwasser, Lecks an Leitungen und bei den Bohrungen, Abfackeln von giftigem Gas, Erdbeben usw. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Beweislastumkehr bei durch die Erdgasförderung entstandenen Schäden. Deshalb müssen wir nicht nur Regelungen für das Fracking finden, sondern für die Erdgasförderung allgemein."

Die Schüler haben ihr Interview so strukturiert, dass sich jeder Schüler einbringen kann. "Die Fragen der Klasse sind sehr zielgerichtet formuliert und zeugen von einem sehr guten Verständnis des Themas. Besonders bemerkenswert ist, wie selbstständig die Schüler die Fragerunde organisiert haben und sich ihrer Rolle als Moderatoren angenommen haben", so Christina Jantz.

Im Anschluss bleibt noch Zeit, um die Bundestagsabgeordnete über ihre Arbeit im Bundestag und im Wahlkreis zu befragen. Auch andere Themen wie die aktuelle Sterbehilfedebatte und der Mindestlohn werden von den interessierten Schülern angesprochen und gerne von Christina Jantz aufgegriffen. "Bei dieser Schülergruppe wird deutlich, welcher Mehrwert gewonnen wird, indem man die Eigeninitiative und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler fördert."