Mehr Geld für heimische Eiweißpflanzen

Mit dem Agrarhaushalt 2014, der im Bundestag abschließend beraten worden ist, werden neue Akzente gesetzt. So werden in diesem Jahr drei Millionen Euro bereitgestellt, um den Anbau von Sojabohnen und anderen Eiweißpflanzen in Deutschland zu fördern und wettbewerbsfähig zu machen.

Für die Bundestagsabgeordnete Christina Jantz ist dies ein Schritt in die richtige Richtung: „Der Anbau von heimischen Eiweißpflanzen wie Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen, also sogenannte Leguminosen, ist nicht nur vor dem Hintergrund der Versorgungssicherheit interessant. Eiweißpflanzen tragen zum Schutz von Umwelt und Klima bei. Sie verbessern Bodenfruchtbarkeit und Kohlenstoffbilanz und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Außerdem wird der Verbrauch an Stickstoffdünger und die Emission von Treibhausgasen deutlich verringert. Gleichzeitig vermindert der Anbau von Eiweißpflanzen die Abhängigkeiten von Futtermittelimporten, bei denen es sich meist um gentechnisch verändertes Soja handelt.“

Bisher ist der Bedarf an eiweißhaltigen Futtermitteln nur über den Import zu decken. In Deutschland werden 17 Prozent der Futtermittel importiert, in der Hauptsache Soja. Rund zwei Millionen Tonnen importiertes Soja-Extraktionsschrot landen pro Jahr in deutschen Tiertrögen. 80 Prozent der Sojaimporte kommen aus Südamerika – mit Brasilien als Hauptlieferant. Um sie anzubauen, werden in Südamerika wertvolle Wälder und artenreiche Savannen zerstört.

„Leguminosen wachsen gerade einmal auf knapp drei Prozent der gesamten Ackerfläche in Deutschland, Tendenz sinkend. Das muss anders werden. Effizientes Saatgut und entsprechende Beratungsleistungen für die Landwirte sind nötig, um den Anbau von Leguminosen weiterzuentwickeln. Damit ein Wissenstransfer stattfindet, fördern wir bundesweite Demonstrationsnetzwerke, in denen sich ökologisch und konventionell wirtschaftende Eiweißpflanzenbetriebe organisieren. Auf Leuchtturmbetrieben können sich Landwirte und Berater über den Anbau verschiedener Leguminosen informieren. Mit diesen Projekten sollen praxistaugliche Anbaukonzepte gesammelt werden, bei denen der Leguminosen-Anbau nachhaltig und naturverträglich in Fruchtfolgen integriert wird. Fruchtfolgen tragen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft und zum Klima- und Umweltschutz bei.

Ebenfalls klima- und umweltpolitisch relevant ist die nationale und internationale Waldpolitik. „Hier wurden verschiedene Maßnahmen mit einem Finanzvolumen von elf Millionen Euro beschlossen. Hier werden wir den Prozess der Mittelvergabe an Partner und Organisationen konstruktiv begleiten und Transparenz einfordern, damit diese Mittel tatsächlich dem Wald zugutekommen, um ihn wie im Koalitionsvertrag vereinbart, zu schützen und zu erhalten“, so Christina Jantz.