Für mehr Schulsozialarbeit

Heiko Oetjen, SPD-Fraktionschef im Verdener Kreistag und stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Oyten, hat die Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass der Ausbau der Schulsozialarbeit durch Bund und Länder zu einer der vorrangigen Aufgaben in der Bildungspolitik der nächsten Jahre wird.

Heiko Oetjen (Oyten) ist Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion

Er lobte in seinem bildungspolitischen Ausblick zum Jahresbeginn seitens der SPD-Kreistagsfraktion zwar die erkennbaren Fortschritte in der aktuellen PISA-Studie, die deutsche Schulerinnen und Schüler in den letzten zwölf Jahren gemacht haben. Oetjen betonte jedoch, dass leider immer noch keine Spitzenergebnisse erreicht worden sind. Deshalt hält er noch mehr Anstrengungen und noch mehr Investitionen in die Bildung für nötig, damit Deutschland zur Bildungsrepublik wird.

Heiko Oetjen stellte für die hiesigen Sozialdemokraten einige Punkte heraus, auf welche man sich in nächster Zeit konzentrieren sollte, um die Bildungslandschaft noch besser zu machen. Damit die immer noch zu hohe Selektivität in den Schulen abgebaut wird, schwebt dem SPD-Fraktionsvorsitzenden vor, die frühkindliche Bildung weiter zu stärken, um Bildungsdefiziten früh genug zu begegnen, sowie die Ganztagsschulen auszubauen und ihre Qualitätsentwicklung im Auge zu behalten.

Wichtig nannte er es auch, neue Akzente in der Bildungsforschung zu setzen, um beispielsweise die Kompetenzschwäche der Mädchen in der Mathematik und der Jungen beim Lesen aufzufangen. Diese war durch PISA 2012 belegt worden. Grundsätzlich müsse aber auch die Lehrer- und Erzieherausbilgung ein Zukunftsthema sei. Dazu begrüßte Heiko Oetjen ausdrücklich, dass die Große Koalition hierfür 500 Millionen Euro Bundesmittel bereitstellen will.

Angesichts der offenkundigen Problemfelder vor Ort in den Städten und Gemeinden betonte der SPD-Kreispolitiker die Aufgabe, Migrantenkinder stärker zu fördern. Hier habe PISA 2012 nämlich sehr deutlich gemacht, dass Deutschland auch durch viele kluge Migrantenkinder im Durchschnitt besser geworden ist.

Im Rahmen der von Landrat Peter Bohlmann initiierten erfolgreichen Fachkräfteoffensive für den Landkreis Verden müsse es zudem gelingen, Ausbildungsabbrechern eine zweite Chance zu geben, da diese die Verlierer der PISA-Studie sind.

Für wichtig hält Heiko Oethen in der Bildungspolitik ein enges Zusammenwirken von Bund, Ländern und Kommunen. Von daher bedauerte er es, dass sich die Unionsparteien im Bund immer noch nicht zur Abschaffung des Kooperationsverbotes durchgerungen haben, damit werde auch dem Bund weiterhin viel Gestaltungsspielraum in der Bildungspolitik genommen. Ferner hätte sich Oetjen durchaus die Anhebung des Spitzensteuersatzes für mehr Investitionen in die Bildung gewünscht. Hierfür müsse die SPD weiter werben, so der SPD-Fraktionschef.