
Danach ging der Anteil atypischer Beschäftigter zwischen 2011 und 2012 nur leicht von 22,4 Prozent auf 21,8 Prozent zurück, während die Anzahl der Normalarbeitsverhältnisse minimal stieg. Hieran wird deutlich, so Hepke, der auch AWO-Kreisvorsitzender ist, dass eine klare politische Strategie zum konsequenten und gezielten Abbau atypischer Beschäftigung erforderlich ist. Der Bundesgesetzgeber dürfe sich dabei nicht allein auf Arbeitsmarktentwicklungen verlassen, sondern gegensteuern, betonte SPD-Sozialpolitiker Hepke.
Zur schlechten sozialen Absicherung kämen noch Verwerfungen in den sozialen Sicherungssystemen hinzu, folgerte Fritz-Heiner Hepke weiter, denn atypische Beschäftigungsverhältnisse wirken über den Arbeitsmarkt hinaus. Vor allem die jüngere Generation sei betroffen, weil diese letztlich die Politik der Ausweitung atypischer Beschäftigung ausbaden müsse. Dies könne mit dem Argument, die Flexibilität am Arbeitsmarkt erhöhen zu wollen, nur unbefriedigend begründet werden. Auch Frauen blieben viel zu häufig normale Arbeitsverhältnisse verwehrt, was es ihnen erschwere, Ansprüche in der Arbeitslosen- und Krankenversicherung zu erwerben.
Gleichzeitig setzten sich diese offenkundigen Nachteile der atypischen Beschäftigung auch im Ruhestand fort, weil entweder keine oder nur sehr geringe Rentenanwartschaften erworben werden. Deshalb sollte der Bundesgesetzgeber durch klare Rahmenbedingungen atypische Beschäftigung begrenzen, forderte SPD-Kreistagsabgeordneter Hepke.
Dazu schlug er die Einschränkung von Minijobs und Befristungsgründen sowie eine klare Begrenzung von Werkverträgen vor. Dieses müsse bald gelingen, denn sonst verschärfen sich die Probleme in den Systemen der sozialen Sicherung bereits in den nächsten Jahren, warnte der SPD-Sozialexperte.