
Von den rund 2,6 Millionen Menschen, die seit Anfang des Jahres einen neuen Minijob annahmen, führen nicht einmal ein Viertel Beiträge in die Rentenkasse ab. Für Axel Sonntag, der auch dem Verdi-Bezirksvorstand Bremen/Nord-Niedersachsen angehört, ist dies aus vielerlei Gründen ein unhaltbarer Zustand.
"Eine Rentenversicherungspflicht einzuführen, von der man sich befreien lassen kann, ist so absurd wie die gesamte Arbeitsmarktpolitik von CDU-Ministerin Ursula von der Leyen. Schwarz-Gelb wollte damit die Erhöhung der Minijob-Verdienstgrenze auf 450 Euro sozial abfedern. Das ist deutlich daneben gegangen. Nach wie vor ist nämlich ein Großteil der Minijobberinnen und Minijobber von Altersarmut bedroht. Inzwischen arbeitet auch in unserer Region fast jeder fünfte erwerbstätige Kreisverdener in einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis. Ein Grund mehr, dass es nicht so weitergehen kann", findet Gewerkschafter und Sozialdemokrat Axel Sonntag.
Er unterstützt deshalb die SPD-Position, den Niedriglohnsektor mit einem gesetzlichen Mindestlohn trocken zu legen sowie geringfügige Beschäftigungsverhältnisse einzu-dämmen und besser abzusichern. Axel Sonntag deutlich: "Wir brauchen gute Arbeit, von der die Menschen leben können und die sie für die Zukunft absichert, nicht Arbeit um jeden Preis".
Für SPD-Arbeitnehmervertreter Sonntag ist die Politik von der Leyens kurzsichtig und sehr fragwürdig. So schreibt sich die CDu-Ministerin die Vermeidung von Altersarmut auf die schwarzen Fahnen, sorgt aber mit ihrer Arbeitsmarktpolitik selbst dafür: Es werden immer mehr Menschen, insbesondere Fraen, in Minijobs gedrängt. Wer so wenig verdient, hat einfach nicht genug Geld in der Tasche, um freiwillig vorzusorgen, weder gesetzlich, noch privat, was die Voraussetzung für von der Leyens "Lachnummer-Lebensleistungsrente" ist.
Da wirbt Axel Sonntag lieber für die von der SPD konzipierte Solidarrente, die jeder bekommen soll, der 40 Versicherungsjahre oder 30 Beitragsjahre hat. Auch ohne private Zusatzversicherung.