
Im Mai bin ich von der SPD zur Kandidatin für die Landtagswahl am 20. Januar 2013 gewählt worden. Ich habe mich entschieden zu kandidieren, weil mir wichtig ist, dass jeder hier in unserer Region etwas aus seinen Stärken machen kann – und dass wir alle gemeinsam unsere Region voranbringen. Gute Zukunftschancen für alle, mehr Miteinander, weniger Ellenbogen, darum geht es mir. Leider bleibt hier viel zu tun! Es ist Zeit für einen Neuanfang. Warum? Ich will nur drei Beispiele nennen, die während meiner "Tour der Ideen" an mich herangetragen wurden und die ich in meinem roten Rucksack als Anregungen für den Landtag gesammelt habe:
•Die Leistung sollte über den Bildungserfolg junger Menschen entscheiden und nicht ihre soziale oder regionale Herkunft! Obwohl Deutschland eines der reichsten Länder dieser Erde ist, hat ein Arbeiterkind fünfmal schlechtere Chancen, das Gymnasium zu besuchen als ein Akademikerkind. Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für die Entwicklung eines Kindes. Trotzdem lässt die Landesregierung es zu, dass 15 Kleinkinder in den Krippen finanzschwacher Kommunen von nur zwei Erzieherinnen betreut werden, während sich in anderen Kommunen drei Fachkräfte kümmern. Das Land muss diesen Standard überall gewährleisten. Wir brauchen bessere Bildungschancen vor Ort und eine individuelle Förderung von Anfang an.
•Das Betreuungsgeld muss in letzter Minute verhindert werden! Die schätzungsweise ca. 200 Millionen Euro jährlich, die in Niedersachsen künftig für das Betreuungsgeld ausgegeben werden sollen, müssen stattdessen konsequent in Krippenplätze investiert werden. Denn bisher hat Niedersachsen hier großen Nachholbedarf – auch wenn sich im Landkreis Verden gerade Einiges tut, wird das nicht reichen. Nur mit ausreichend Krippenplätzen und langen Betreuungszeiten bekommen junge Eltern die Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren.
•Wir brauchen endlich einen allgemeinen, flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn. Leider herrscht hier sowohl bei der schwarz-gelben Landes- als auch bei der Bundesregierung Stillstand. Auch Verdener Beschäftigte wie Reinigungskräfte, Taxi-Fahrer und viele mehr würden von einem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde profitieren – und darüber hinaus alle Steuerzahler: Denn im Kreis Verden erhalten zahlreiche Arbeitnehmer einen derart sittenwidrig niedrigen Lohn, dass sie ihn mit Hartz-IV-Leistungen aufstocken müssen. Ein Drittel der Kreisverdener Hartz-IV-Emfänger waren 2012 solche "Aufstocker". Ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn muss hier Abhilfe schaffen und verhindern, dass wir Steuerzahler Niedriglöhne subventionieren!
Die Beispiele zeigen, warum ich mich für einen Neuanfang in Niedersachsen einsetze. Die Chance ist da. Einfach wird dieser Neuanfang nicht werden – aber gerechter. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Zeit "zwischen den Jahren" und einen guten Start ins Neue Jahr!