SPD-Arbeitnehmer fordern frauen- und familienfreundlicheres Deutschland

Dietmar Teubert, Vorsitzender der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Landkreis Verden, hat sich mit der aktuellen OECD-Studie auseinander gesetzt. Er folgert aus der Studie, dass deutsche Frauen auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind, worauf AfA und DGB schon seit Jahren kritisch hingewiesen haben.

Der aktuelle Vorstand der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im Landkreis Verden.
Dietmar Teubert ist DGB- und AfA-Kreisvorsitzender im Landkreis Verden.

"Diese Entwicklung kennen wir seit langem und es passiert bei den politisch Verantwortlichen um Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Wirtschaftsminister Philipp Rößler (FDP) leider nichts, um diese Entwicklung zu stoppen", so der AfA-Kreisvorsitzende in einer Stellungnahme der SPD-Arbeitnehmerschaft zum Jahresausklang.

Der Studie zufolge verdienen Frauen weiterhin deutlich weniger als Männer, sogar in vergleichbaren Positionen. Zwar arbeiten immer mehr Frauen, jedoch weitgehend in Teilzeit und Minijobs. "Es ist daher auch kein Wunder, dass am Ende eines solchen Arbeitslebens eine äußerst niedrige Rente steht, von der niemand in Würde leben kann", folgert Sozialdemokrat und Gewerkschafter Teubert.

In einem Ausblick auf das Jahr 2013 fordert die AfA daher einen überfälligen Politikwechsel durch wirkliche Reformschritte. "Wir brauchen nicht nur Entgeltgleichheit und dirkriminierungsfreie Tarifverträge, sondern auch eine verbindliche Quotenregelung, um einen neuen Weg einzuschlagen", so Dietmar Teubert. Gefragt seien ferner Arbeitszeitmodelle, die auch die Ausübung anspruchsvoller Tätigkeiten mit Familienaufgaben in Einklang bringen.

"Dies würde es für junge Menschen möglicherweise auch leichter machen, dem Wunsch nach Gründung einer Familie nachzukommen", folgert der AfA- und DGB-Kreisvorsitzende. Er verweist auch darauf, dass erst kürzlich in diesem Zusammenhang eine weitere Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung vor allem die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft als Grund für die sinkenden Geburtenraten noch einmal eindringlich herausgestellt hatte.

Für den AfA-Kreisvorsitzenden ist klar, dass jenseits aller wirtschaftlichen Argumente die Gleichstellung der Geschlechter eine zentrale Frage der Gesellschaft ist und diese Frage auch endlich ernsthaft gelöst werden muss. Umso erforderlicher ist für die SPD-Arbeitnehmerorganisation dabei im Jahr 2013 die Rücknahme von Anreizen, die das alte Rollenmodell in Familien zementieren und fördern. Deshalb setzt die SPD-Arbeitnehmerschaft 2013 auf Mehrheiten, die das Ehegattensplitting, das die geringer Verdienenden beim Steuerabzug schlechter stellt, abschafft.

Nach Ansicht Dietmar Teuberts lohne sich im bisherigen Steuer- und Sozialsystem eine volle Berufstätigkeit von Frauen selten. Das wiederum führe auf Arbeitgeberseite dazu, Vorbehalte gegenüber jungen Bewerberinnen zu haben, da diese als potentielles Ausfallrisiko angesehen würden. "Der so häufig und absolut zu Recht im Jahr 2012 geforderte Ausbau der Kinderbetreuung ist nur einer der notwendigen Schritte zur Gleichbehandlung von Mann und Frau. Mindestens genauso wichtig ist es, dass Politik, Staat und Gesellschaft endlich die Gleichstellung von Mann und Frau anerkennen und im Alltag praktizieren", fordert der AfA- und DGB-Kreisvorsitzende Dietmar Teubert.