SPD ehrt Karl-Heinz Narten

Karl-Heinz Narten aus Verden-Walle, früherer Ratsherr der Stadt Verden, Mitglied des Vorstandes der Verdener SPD sowie Revisor der Kreis-SPD, stand die Überraschung im Gesicht geschrieben. Der Grund: Narten wurde am Montag auf der Jahresabschlusstagung des SPD-Kreisvereines im Gasthaus Klenke für 40-jährige aktive Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ausgezeichnet.

Karl-Heinz Narten (Verden) ist seit 40 Jahren SPD-Mitglied.
Eva-Maria Hibbeler ist SPD-Kreistagsabgeordnete aus Verden.

Verdens SPD-Vorsitzender Gerard-Otto Dyck und SPD-Kreisvorsitzender Bernd Michallik ehrten den Verdener Sozialdemokraten mit der Silbernen SPD-Ehrennadel und einer Ehrenurkunde, die vom SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel signiert wurde.

Dabei würdigte Dyck besonders das vorzügliche Organisationstalent von Karl-Heinz Narten, welches der SPD insbesondere in Wahlkampfzeiten zu Gute käme. Auch seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Arbeitnehmerrechte blieben in der Laudatio nicht unerwähnt. Zu den ersten Gratulanten zählten in Langwedel auch SPD-Landtagskandidatin Dr. Dörte Liebetruth und SPD-Bundestagskandidatin Christina Jantz.

Anschließend stand die Gleichstellungspolitik im Blickpunkt der Beratungen. Hierzu sprach die Verdener SPD-Kreistagsabgeordnete und Gewerkschafterin Eva-Maria Hibbeler. Sie meinte, die derzeitige Gleichstellungspolitik in Berlin sei von Augenwischerei und Lippenbekenntnissen geprägt. So sei die von der Union geforderte Flexiquote ein fauler Kompromiss, weil mit ihr die systematischen Fehler der vergangenen Jahrzehnte nicht verbessert werden. Die Entscheidung über die Beteiligung von Frauen bleibe mit der Flexiquote im Ermessen der Unternehmensführungen und damit wirkungslos. Daran würden auch so genannte "Zielvorgaben" nichts ändern, unterstrich Eva-Maria Hibbeler.

Die Rednerin nannte die gleiche Behandlung von Eltern im Rentenrecht, unabhängig davon, ob sie ihre Kinder vor oder nach 1992 bekommen haben, für wünschenswert. Deutschland habe jedoch noch größeren Handlungsbedarf an anderer Stelle: Es sind noch immer Milliarden-Investitionen für mehr und bessere Kita-Plätze sowie für ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen notwendig. Hier habe Deutschland und insbesondere das Land Niedersachsen einen erheblichen Nachholbedarf, der deshalb bei Investitionen Vorrang haben sollte, bekräftigte die SPD-Kreistagsabgeordnete.

Das von der Union in die Debatte geworfene Familiensplitting klinge zwar gut, so Eva-Maria Hibbeler, sei aber nichts anderes, als eine weitere Besserstellung von Familien mit hohem Einkommen. Familien mit kleinen und mittleren Einkommen würden davon kaum profitieren oder sogar leer ausgehen. Dies sei ebenfalls eine falsche Weichenstellung, warnte die SPD-Politikerin.

Gerade unter Schwarz-Gelb habe in der Familien- und Gleichstellungspolitik die soziale Spaltung alarmierend zugenommen, fuhr Hibbeler fort. So fehle es überall an Zuversicht im sozialen Aufstieg, stattdessen gehe Zukunftsangst um. Was wir benötigen, sei eine konsequente Politik der sozialen Gerechtigkeit, die das Aufstiegsversprechen erneuert und flankiert. Das bedeute letztlich Investitionen in ein besseres und gerechteres Bildungssystem, einen gesetzlichen Mindestlohn, gute Arbeit und ein Neues Kindergeld, welches den Familienleistungsausgleich auf den Kopf stellt und endlich Familien mit niedrigem Einkommen stärker fördert als Familien mit hohem Einkommen.

Für Sozialdemokratin Hibbeler ist die Familien- und Gleichstellungspolitik der Konservativen altmodisch, rückwärtsgewandt und die realen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht akzeptierend. Danach hatte Bernd Michallik die Genossinnen und Genossen noch zu einer Weihnachtsfeier mit Entenessen geladen.