
Er ist der Auffassung, dass der drohende Pflegenotstand zumindest unter anderem mit einer dauerhaften kostenfreien Ausbildung, die zudem attraktiv vergütet werden muss, abgeschwächt werden kann.
Die von der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorgeschlagene Absenkung der Ausbildungszeit von drei auf zwei Jahre sieht Hepke, der auch Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist, hingegen skeptisch. "Unter Beachtung der derzeitigen Überschüsse sollte die Arbeitsagentur die Ausbildungszeit nicht verkürzen, sondern die Kosten für das dritte Umschulungsjahr auch noch über 2015 hinaus gewährleisten. Qualität muss vor Quantität gehen", betonte der SPD-Sozialpolitiker und ehemalige Achimer Landtagsbgeordnete.
Um den Personalnotstand im Pflegebereich abzuschwächen, hält Fritz-Heiner Hepke ein Bündel von Maßnahmen für erforderlich. Dazu zählt er die Einführung einer bundesweit einheitlichen und verpflichtenden Umlage zur Finanzierung der Ausbildung, was nachweislich zu höheren Bewerberzahlen führt, bessere und familienfreundlichere Arbeitszeitmodelle, betriebliche Gesundheitsförderung sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
"Wer die Zahl der Ausbildungsplätze im Pflegebereich jedoch begrenzt, handelt unverantwortlich", rügte Hepke das Verhalten einiger Bundesländer und verdeutlicht, dass in vielen Regionen dem Pflegenotstand noch gegen gesteuert werden kann. "Es muss aber schnell gehandelt werden", fordert Hepke.
Die Gründe warum Menschen einen Pflegeberuf ablehnen oder ihn frühzeitig wieder aufgeben, seien seit langem bekannt. Hierzu erwähnt der SPD-Kreistagsabgeordnete massiven Zeitdruck, Personalknappheit, mit der Folge von Überlastungen für den Einzelnen, ein permanent steigendes Maß an Administration und Bürokratie, wie Delegationen der Kreis-SPD bei etlichen Besuchen in hiesigen Alten- und Pflegeheimen in Erfahrung gebracht haben. Dies gehe letztlich auch zulasten der direkten pflegerischen Sorgfalt, unattraktive Arbeitszeitmodelle, geringe Entlohnung und ein geringeres gesellschaftliches Ansehen. "Pflegende müssen wieder zufriedener in ihrem Beruf sein können. Das wäre die beste Werbung für den Pflegeberuf", betont SPD-Sozialpolitiker Hepke.