Für gute und gerechte Zukunftschancen

Bessere Bildung für alle im Landkreis Verden ermöglichen: Dass dieses große Anliegen viele Menschen hier bewegt, habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder erfahren auf meiner "Tour der Ideen" mit dem roten Rucksack. Bildung schafft Zukunftschancen für jeden Einzelnen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es aber auch für unser ganzes Land wichtig, dass alle gute und gerechte Bildungschancen bekommen. Hier nur einige wenige Beispiele:

Dr. Dörte Liebetruth ist SPD-Landtagskandidatin für den Wahlkreis Verden/Achim.

Wie wichtig gerade das Spielen und Lernen in den allerersten Lebensjahren für den Bildungsweg und die späteren Zukunftschancen jedes Menschen ist, wissen wir heute. Deswegen freue ich mich, dass Erzieherinnen der Luttumer Kindertagesstätte "Ünnern Hollerbusch" ihre langjährige Erfahrung genutzt und zu Papier gebracht haben, aus welchen pädagogischen Gründen es landesweit Standard werden muss, dass Krippengruppen mit 15 Kindern im Alter von 0-3 Jahren durch drei statt zwei Erzieherinnen betreut werden. Bislang fördert das Land aber leider nur zwei Fachkräfte. Mit der Finanzierung der dritten Kraft werden die Kommunen alleine gelassen. Eine reiche Kommunen kann das stemmen, eine ärmere ist damit überfordert – auch bei uns im Kreis Verden. Die Zukunftschancen eines Kindes dürfen aber nicht vom Wohnort seiner Eltern abhängen! Darum muss das Land sich endlich kümmern.

Angesichts sinkender Schülerzahlen kommt es in den ländlichen Gemeinden unseres Kreises darauf an, die wohnortnahen kleinen Schulzentren gemeinsam noch attraktiver zu machen. Dreh- und Angelpunkt muss dabei der Bedarf der Eltern und Schüler sein. Für eine gute Schulqualität ist wichtig, dass sich möglichst alle Beteiligten mit Engagement um den Bildungsalltag vor Ort kümmern. Attraktiver können Schulzentren werden, wenn in ländlichen Gemeinden zumindest ein gymnasiales Angebot an einer Oberschule entsteht wie in Thedinghausen. Schulzentren können auch in integrierte Gesamtschulen umgewandelt werden, wie in Oyten. Ziel ist es dabei, Kindern so lange wie möglich alle Entwicklungsmöglichkeiten offen zu halten, sie individuell und flexibel zu fördern, statt sie schon früh "in starre Schubladen einzusortieren". Mehrfach haben mir Menschen die Bitte mitgegeben, das Land möge die Hürden zur Errichtung neuer Gesamtschulen endlich beseitigen: Denn für viele Schulzentren im ländlichen Raum ist es mangels Schülern kaum machbar, sich zu Gesamtschulen mit mindestes fünf Klassen pro Jahrgang umzuwandeln. Ein bedarfsgerechtes Schulangebot vor Ort wird so behindert.

Angeregt durch einen Leserbrief habe ich Schulleiterinnen und Schulleiter sowie ehemalige Schulaufsichtsbeamte aus dem Landkreis Verden zu einem bildungspolitischen Fachgespräch mit Frauke Heiligenstadt eingeladen, der SPD-Kandidatin für das Amt der Kultusministerin. Dabei wurde u.a. klar, dass sich das Land Niedersachsen wieder mehr um die Schulen in der Fläche kümmern muss. Es muss wieder eine systematische Personalentwicklung vor allem für die Leitungsfunktionen an unseren Schulen betreiben. Gerade an Grundschulen sind die Schulleiterinnen und Schulleiter auf mehr Entlastungsstunden angewiesen, um eine gute Schulqualität ermöglichen zu können.

Wegen des großen Zuspruchs bin ich weiter mit dem roten Rucksack für die Menschen vor Ort unterwegs und freue mich über Anregungen für meine künftige Arbeit im Landtag. Vielen Dank all denjenigen, die mir schon jetzt Ideen anvertraut haben!