
Aktuell plant die Bundesregierung eine Anhebung der Minijobgrenze um 50 auf 450 Euro und setzt weiterhin auf das Ehegattensplitting als unverzichtbares Instrument zur Bewahrung der Sonderstellung der Ehe.
Fakt ist, dass in den vergangenen elf Jahren die Gesamtbeschäftigung im Minijobsegment (mit Arbeitsentgelten bis 400 Euro) ständig gestiegen ist. 1999 gab es erst knapp 3,7 Millionen Minijobber, zur Jahrtausendwende waren es schon 4 Millionen. Nach den Hartz-Reformen stieg die Zahl auf 5,9 Millionen und Mitte 2011 gab es 7,4 Millionen Minijobber. Davon sind etwa 64 % Frauen.
Für nur ein Viertel der Minijobs wäre ein qualifizierter Berufsabschluss nötig; in der Realität haben 79 Prozent der Minijobberinnen einen Berufs-, oder sogar einen höheren Bildungsabschluss.
Bei den Minijobs wird nur ein Pauschalbetrag für die gesetzliche Altersvorsorge geleistet. Frauen sind damit im Alter besonders von Armut bedroht. Dies sind im Bundesdurchschnitt mittlerweile bereits 16 Prozent. Minijobs bauen auch keine Brücke in Normalarbeitsverhältnisse, wie bereits mehrere Studien belegen. "Vielmehr werden prekäre Beschäftigungsverhältnisse verfestigt.“, warnt die SPD-Kreistagsabgeordnete Starke-Heinbokel eindringlich.
„Das Ehegattensplitting schafft falsche Anreize für Frauen, ihrem Beruf nicht oder nur in geringem Umfang nachzugehen. Die schon lange formulierten Forderungen der SPD nach Abschaffung des Ehegattensplittings und Reformierung der Minijobs sind ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie zur Eindämmung der Altersarmut.“, betont die SPD-Frauenpolitikerin Katja Starke-Heinbokel.