
Dabei handele es sich nicht nur um Menschen bis 30 Jahre, die keine Ausbildung hätten. Auch junge Menschen mit Bachelor-Abschluss oder gut abgeschlossener Lehre fänden oftmals keinen Einstieg. "Die Unternehmen müssen die Herausforderung des Fachkräftemangels ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Die von Landrat Peter Bohlman (SPD) propagierte "Fachkräfteoffensive für den Landkreis Verden" bietet dafür den richtigen Ansatz. Es ist auch sehr zu begrüßen, dass es bereits Betriebe gibt, die Bewerbern gezielt Kurse anbieten, um Defizite auszugleichen. Wer das heute verpasst und das Potential arbeitssuchender junger Leute verfallen lässt, darf sich morgen nicht über fehlendes Personal beschweren.", so SPD-Kreisvorsitzender Michallik.
Notwendig sei, berichtet der frühere Arbeitgeber Michallik aus seinem Erfahrungsschatz, nachhaltige Wege zu gehen. So sollten Personalverantwortliche zum Beispiel in Gesprächen mit Initiativbewerbern erörtern, welche Perspektive sie langfristig im Unternehmen erhalten könnten. "Wenn ein Betrieb weiß, dass er in absehbarer Zeit eine Führungskraft im Personalwesen braucht, der Bewerber jedoch nur einen Bachelor-Abschluss mit unzureichenden Kenntnissen für diese Aufgabe hat, dann kann es sich immer lohnen, die Weiterbildung des Bewerbers zu fördern und ihm eine Übernahme in Aussicht zu stellen. Stattdessen lassen viele Betriebe Bewerber einfach gehen, ohne darüber nachzudenken, wie sie die jungen Menschen mittel- und langfristig an sich binden können.", folgert Michallik.
Auch wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung derzeit abschwäche, sei es wichtig, die Personalentwicklung vorausschauend zu planen. "Die Herausforderungen, die insbesondere auf unsere Region zukommen, da das Erwerbspersonal schrumpft, müssen in den Betrieben bewusst bedacht werden. Wer das Thema Fachkräftebedarf nicht ernst nimmt, geht langfristig existenzielle Risiken ein.", betont der SPD-Kreisvorsitzende.
Das gelte auch und insbesondere für kleinere Betriebe, die früher oder später über Kooperationen mit anderen kleineren Betrieben derselben Branche nachdenken müssten. Höhere Löhne, unbefristete Stelle, Betriebsrat und Tarifbindung seien wichtige Qualitätsmerkmale, mit denen sich ein Betrieb Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern empfehlen könne. Zudem könne ein Betrieb auch mit Betriebskindergarten, Weiterbildungsmöglichkeiten und flexiblen Arbeitszeiten punkten, unterstreicht Bernd Michallik abschließend.