
Zwar habe sich seit dem Schneechaos und der Hitzeschlacht in den ICEs einiges verbessert, so der SPD-Kreisvorsitzende, aber Servicedefizite seien nach wie vor vorhanden. Bekanntlich ist geplant, zum Fahrplanwechel am 9. Dezember die Preise im Personenverkehr um durchschnittlich 2,8 Proent anzuheben. BahnCards sollen durchschnittlich um 2,4 Prozent teurer werden. Bernd Michallik dazu: "Die erneute Preiserhöhung der Deutschen Bahn AG wirft viele Fragen auf".
Wie bei jedem Unternehmen, müssen auch bei der DB AG die Kosten bei der Preisgestaltung des angebotenen Produkts berücksichtigt werden, räumt der SPD-Kreisvorsitzende ein. Hier gibt die DB AG jedoch an, dass insbesondere die gestiegenen Energiepreise für die geplanten Preiserhöhungen verantwortlich sind. "Stimmt das wirklich?", fragt sich Bernd Michallik, zumal die DB AG für ihren Energiebedarf langfristige Verträge zu günstigen Konditionen als Großabnehmer abschließt. Langfristige Verträge bedeuten jedoch auch, dass Preisschwankungen
abgefedert werden und weit weniger ins Gewicht fallen als beispielsweise in einem Privathaushalt.
"Es bestehe daher schon der berechtigte Verdacht", wird SPD-Finanzpolitiker Michallik deutlich, "dass die DB AG ihre Marktstellung ähnlich wie die Öl-Multis missbraucht, um jedes Jahr ungerechtfertigte Preiserhöhungen durchzusetzen. Dafür herhalten müssen als vorgeschobenes Argument immer wieder die Energiepreise."
"Es stelle sich auch die Frage, fuhr Bernd Michallik fort", warum gerade die treuesten Kunden, "also die Vielfahrer mit Bahncard ebenfalls ordentlich zur Kasse gebeten werden." Mit der neuerlichen Preiserhöhung hat sich zum Beispiel der Preis einer BahnCard 50 seit 1998 mehr als verdoppelt. Bernd Michallik abschließend: "Diese Preiserhöhung trägt nicht zur Förderung des umweltverträglichen Verkehrsträgers Schiene bei".