
Der Sozialdemokrat und Gewerkschafter warnte CDU/CSU und FDP eindringlich vor einer Senkung des Rentenbeitrages als vorgezogenes Wahlkampfgeschenk. Schließlich müsste der Beitrag schon in einiggen Jahren als Folge massiv angehoben werden. Trotzdem würden die künftigen Renten der heute jungen Menschen um ein Fünftel sinken.
Dietmar Teubert rechnete vor: Die geringfügige Entlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stehe in keinem Verhältnis zur Absenkung des Rentenniveaus. Durchschnittsverdiener hätten zwar bis zu 7,80 Euro mehr im Monat, würden aber bei einer Rentenniveauabsenkung auf 43 Prozent im Vergleich zu heute mehr als 150 Euro Rente pro Monat verlieren.
Teubert schlägt deshalb für AfA ud DGB vor, die Achterbahnfahrt beim Beitragssatz zu vermeiden und eine planbare und nachvollziehbare Demografierücklage aufzubauen, mit der wenigstens das heutige Rentenniveau auch in Zukunft gehalten werden kann. Es wäre geradezu grotesk, so Dietmar Teubert, wenn die Parteien, die seit Jahren über die demografischen Herausforderungen diskutieren, die Rücklagen plötzlich einfach verplempern würden.
Sollte die derzeitige Rentenpolitik beibehalten werden, warnte Teubert, würde das für weite Bevölkerungskreise zu Armut im Alter führen. Nach Berechnungen von Experten müssten Beschäftigte mit einem Einkommen von 2.000 Euro im Monat mehr als 43 Versicherungsjahre aufweisen, nur um im Alter das Niveau der Grundsicherung zu überschreiten, das der Sozialhilfe entspricht. Alle, die weniger verdienen oder kürzer beschäftigt sind, haben also kaum Chancen, die Altersarmut zu vermeiden. Wächmänner kämen nach nach 40 Jahren Vollzeitarbeit mit 589 Euro nicht einmal an das Niveau der Sozialhilfe mit 660 Euro heran, Fleischereiverkäuferinnen mit 683 Euro nur knapp. Selbst Dachdecker mit 857 Euro und Metallarbeiter mit 964 Euro hätten nicht viel mehr als das Nötigste, gibt DGB- und AfA-Kreisvorsitzender Teubert zu bedenken.
Er unterbreitete für SPD-Arbeitnehmerschaft und DGB-Kreisverband folgende Lösungsvorschläge: Langfristige Festschreibung des Rentenniveaus auf fünfzig Prozent der alten Einkommen: Verzicht auf Rente mit 67 Jahren sowie Finanzierung durch ab 2014 jährlich um 0,2 Prozentpunkte steigende Beiträge bis zum Jahr 2025.