
Immer wieder werde auch vor Ort berichtet, dass Patientinnen und Patienten in Arztpraxen sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) gezielt angeboten und verkauft werden. Hierzu sei klar zu sagen, so SPD-Sozialpolitiker Möller, dass diese Selbstzahlerleistungen aus gutem Grund nicht Bestandteil des Versorgungskatalogs der Gesetzlichen Krankenversicherung sind, denn diese seien nach Einschätzung von Gesundheitsexperten vielfach "schlicht wirkungs- bzw. nutzlos".
Der SPD-Kreistagsabgeordnete vertritt die Auffassung, dass Seminare, die Verkaufspraktiken für IGeL Ärztinnen und Ärzten gezielt vermitteln, nicht mit Steuergeldern gefördert werden dürfen. Er bedauerte, dass dies jedoch gegenwärtig Praxis des Bundeswirtschaftsministeriums sei. Damit unterstreiche das von der FDP geführte Ministerium einmal mehr seine Auffassung medizinischer Versorgung in unserem Land: Da stehen nicht die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten im Vordergrund, sondern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unternehmerisch tätiger Ärztinnen und Ärzte.
Es sollte allen wieder bewusst werden, so Möller abschließend, dass niedergelassene Mediziner in erster Linie ihre Zeit dafür nutzen müssen, ihren kassenärztlichen Versorgungsauftrag gegenüber den Patientinnen und Patienten zu erfüllen, anstatt sich auf vielfach als Belästigung empfundenen Zusatzgeschäften zu konzentrieren. Durchaus möglich, dass sich auf diese Weise dann beispielsweise auch Wartezeiten für Facharzttermine wesentlich verkürzen lassen.