
Zunächst stellte er fest, dass die Reform der Arbeitnehmerüberlassung fehlgesteuert worden sei. Hier greife die Neuregelung zur Arbeitnehmerüberlassung von Ministerin von der Leyen schlicht zu kurz. Diese Reform dämmt Leiharbeit nämlich nicht ein, sondern bietet ihr im Gegenteil Rahmenbedingungen, um sich weiter auszubreiten. Die Bundesarbeitsministerin zementiert damit die Spaltung der Belegschaften, was sich nun auch im Kranken- und Pflegebereich überdeutlich zeige, rügt der AfA-Kreisvorsitzende.
Auch die sogenannte Pflegereform der Bundesregierung bietet zudem keine echten Anreize für eine wirkliche Steigerung der Attraktivität einer Tätigkeit in der Pflege. Hier könne nur ein Bündel von Maßnahmen Abhilfe schäffen. "Niedriglöhne und Leiharbeit in der Pflege werden weder das Problem des drohenden Fachkräftemangels lösen", so Dietmar Teubert, "noch werden der jungen Generation so Berufschancen eröffnet." Der SPD-Arbeitnehmervertreter nannte diese Politik fatal. "Wenn prekäre Beschäftigung zum Dauerzustand wird, droht die Abwanderung weiterer Fachkräfte aus der Pflegebranche.", warnte Teubert.
Der Sozialdemokrat und Gewerkschafter übte jedoch nicht nur Kritik, sondern hatte auch Lösungsvorschläge parat. "Letztendlich können wir dieser Entwicklung nur mit strengen Regeln bei der Arbeitnehmerüberlassung begegnen. Sie darf nur die Ausnahme, nicht die Regel sein. Hinzu müssen auskömmliche Löhne kommen. Echte Fairness auf dem gesamten Arbeitsmarkt wird es aber nur dann geben, wenn wir einen echten flächendeckenden Mindestlohn über alle Branchen hinweg einführen. Denn nur ein solcher Mindestlohn wird den betroffenen Beschäftigten ein auskömmliches Leben bieten können.", ist sich Dietmar Teubert sicher.