FDP hat Schlecker-Arbeitsplätze vernichtet

Der Insolvenzverwalter hatte vor einigen Tagen verkündet, dass eine Rettung der Schlecker-Kette mit ihren etlichen Arbeitsplätzen - auch im Landkreis Verden - gescheitert sei und die Kette deshalb abgewickelt werde. Gleichzeitig warf der Insolvenzverwalter der marktradikalen FDP vor, durch die Weigerung einer Bürgschaft für eine Transfergesellschaft eine Lösung im Sinne der Beschäftigten letzten Endes verhindert zu haben.

Bernd Michallik aus Langwedel ist SPD-Kreisvorsitzender.
Dietmar Teubert (SPD) ist DGB-Kreisvorsitzender und Vorsitzender der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im Landkreis Verden.

Der SPD-Kreisvorsitzende Bernd Michallik (Langwedel) erklärte angesichts der bevorstehenden zweiten Welle der Schließung von Schlecker-Filialen im Landkreis Verden dazu: "Die SPD im Landkreis Verden bedauert sehr, dass es nicht gelungen ist, zumindest einen Teil der Arbeitsplätze beim Handelskonzern Schlecker zu retten. Nach dem öffentlichen Versagen im Management des ehemaligen Familienunternehmens hat insbesondere die FDP aufgrund parteitaktischer Erwägungen in der entscheidenden Phase eine Lösung verhindert.", kritisierte Michallik.

Auch Bundeswirtschaftsminister Rösler und Niedersachsens Wirtschaftsminister Bode, beide von der FDP, haben beim endgültigen Niedergang der Schlecker-Gruppe eine unrühmliche Rolle gespielt, in dem sie durch ihr kategorisches Nein zu einer Auffanggesellschaft die Arbeitsplätze von tausenden von Frauen auf den Gewissen haben. "Dies hat nichts mehr mit verantwortungsvoller Politik zu tun. Das ist ein Skandal", urteilt der SPD-Kreisvorsitzende.

Die FDP könne sich jetzt auch nicht damit hinausreden, hinterher wisse man immer alles besser. Vielmehr habe die FDP schon vor der ersten Entlassungswelle bei Schlecker wissen müssen, was auf die Schlecker-Frauen zukommt und trotzdem wurde der Daumen gesenkt. "So sieht also der mitfühlende Liberalismus der FDP-Frontleute Lindner, Rösler und Bode aus. Die Rolle der CDU ist in dieser Angelegenheit auch kein Ruhmesblatt. Hier hat der Schwanz mal wieder mit dem Hund gewedelt.", kommentiert Michallik.

Wie schwer es ist, für die vielen von Arbeitslosigkeit betroffenen Frauen wieder einen Job zu finden zeigen die jüngst bekannt gewordenen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zu den Vermittlungserfolgen von Schlecker-Mitarbeiterinnen, die in den betroffenen Bundesländern bereits bei der ersten Entlassungswelle ihren Job verloren, so der Vorsitzende der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) und DGB-Kreisvorsitzender Dietmar Teubert ergänzend. Die SPD und der DGB im Landkreis Verden appellieren eindringlich an andere Einzelhandel- und Großhandelsketten, die in der Region vertreten sind, den von Arbeitslosigkeit betroffenen Frauen eine Chance zu geben und dabei auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Dumpinglöhne zu verzichten.